Albrecht Dürer
Eisenradierung
1518
Mit Recht ist Dürers Eisenradierung Die Kanone von 1518 als deutlicher Hinweis auf das Interesse des Künstlers am Kriegswesen seiner Zeit verstanden worden. Im gleichen Jahr begab er sich zum Augsburger Reichstag, auf dem die Reichsstände intensiv eine militärische Reaktion auf die immer weiter vordringenden Heere der Türken erörterten. Dürers Bild, häufig auch als Große Kanone bezeichnet, spielt ganz offensichtlich auf diese Zeitumstände an. Kaum anders ist die große Gestalt des fremdländisch gekleideten Mannes zu verstehen, der sich, wie auch die vier anderen am rechten Bildrand erscheinenden Männer, für die Kanone interessiert. Die Aktualität des militärischen Themas mag Dürer dazu veranlasst haben, für dieses Blatt das größte Format unter allen seinen Radierungen auszuwählen. In jedem Fall hatte er dadurch wie auch durch das ausgewählte Querformat die Möglichkeit, ein großes Landschaftspanorama und ein Geschütz mit allen seinen Details zu zeigen.
Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig: ADürer WB 3.159