Tischvitrine_01_Triumphwagen

DER GROSSE TRIUMPHWAGEN

(In: Theatrum Virtutis & Honoris, Oder TugendBuchlein)
Albrecht Dürer
Verkleinerte Kupferstichkopie, 1606
Nürnberg: Paul Kauffmann, 1606

Dürer begann mit den Arbeiten für den Triumphzug Kaiser Maximilians I. um 1516. Der sog. Große Triumphwagen folgt einem Konzept des Humanisten Willibald Pirckheimer, der mit Dürer befreundet war. Das Gefährt Maximilians diente einer zeitlosen Glorifizierung des Kaisers. Der Herrscher wird umringt von Tugenden, die durch Beschriftungen erläutert werden. Sein Wagen wird von der Ratio (Vernunft) gelenkt. Gloria (Ruhm) und Magnificentia (Erhabenheit), Dignitas (Würde) und Honor (Ehre), deren Namen auf die Wagenräder geschrieben sind, sorgen für seine Fortbewegung. Die vier Herrschertugenden Justitia (Gerechtigkeit), Fortitudo (Stärke), Prudentia (Weisheit) und Temperantia (Mäßigung) sind auf Postamenten rund um den Kaiser angeordnet und bilden mit ihren Lorbeerkränzen einen großen Ehrenkranz über Maximilian. Von diesem Kranz wird zugleich die hinter ihm stehende geflügelte Viktoria bekrönt. Auf dem Baldachin ist folgende Inschrift zu lesen: „Quod in celis sol hoc in terra Caesar est (Was im Himmel die Sonne, ist auf Erden der Kaiser).“

HAB: A: 79 Eth.