Albrecht Dürer
Kupferstich
1498–1500
Dürer selbst hat diesem Kupferstich den ungewöhnlichen Titel gegeben. Das Meerwunder wird erstmals im Tagebuch seiner niederländischen Reise 1520 erwähnt. Mehrere Sagen und Legenden wurden als Vorlage für das Bild vorgeschlagen, sowohl antike Texte als auch spätmittelalterliche Sagen.
Das mythische Geschehen spielt sich vor der Kulisse einer detailliert geschilderten nordalpinen Stadt- und Mittelgebirgslandschaft ab. Zwischen dem bewachsenen Ufer und einer hohen Felsenburg erhebt sich eine mächtige Festungsanlage mit Anklängen an die Nürnberger Burg.
Dürers Kupferstich Das Meerwunder und der Holzschnitt Christus nimmt Abschied von seiner Mutter verdeutlichen, wie der Künstler bei Themen der antiken Mythologie und der christlichen Ikonographie europäische Stadtarchitekturen in seine Bilder einfügte. Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig: ADürer AB 3.118