CHRISTUS NIMMT ABSCHIED VON SEINER MUTTER

Albrecht Dürer
Holzschnitt
1504

Dürers Holzschnitt Christus nimmt Abschied von seiner Mutter aus dem Jahr 1504 wurde 1511 als Blatt 17 dem Marienleben eingefügt. Eine große städtische Wehrmauer beherrscht den Hintergrund des Bildes. Vor ihr steht der segnende Christus, der sich seiner am Boden zusammengebrochenen Mutter zuwendet. Maria trauert, da sie um die künftige Passion ihres Sohnes weiß. Die große Holzstütze und die Gruppe der Frauen spielen auf jene Trauernden an, die sich unter Christus am Kreuzesstamm versammeln werden.

Wir sehen eine mitteleuropäische Stadt der Zeit um 1500 in einer gebirgigen Landschaft. In der Ferne ist eine zweite, an einem Fluss gelegene Stadt erkennbar. Anders als beim Meerwunder formuliert Dürer die städtische Architektur hier nicht als Teil einer Bergkulisse, sondern als eine kompakte und hohe Architektur, die sehr nahe an die Hauptszene herangerückt ist. Die Bauten sind von den Mustern starker, spätmittelalterlicher Befestigungen geprägt.

Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig: ADürer WB 3.163H