DIE PROPORTIONSLEHRE

(Hierinn sind begriffen vier bücher von menschlicher Proportion[…])
Albrecht Dürer
Nürnberg: Hieronymus Andreae, Agnes Dürer, 1528

Für keines seiner Bücher hat Dürer mehr Vorarbeiten geleistet als für die Proportionslehre. Die Auseinandersetzung mit dem Thema geht bis zur Jahrhundertwende zurück. Das Werkerschien 1528 posthum als letztes seiner theoretischen Lehrbücher.

Die Künstler der Renaissance wollten die menschliche Physis so lebensnah wie möglich abbilden. Dafür war das genaue Studium des Körpers nötig. Auch Dürer sah das Wissen über den Körper als Voraussetzung für seine künstlerische Arbeit an. Er erforschte ihn vor allem mit Hilfe von Geometrie und Mathematik. Ausgangspunkt der Proportionslehre ist der Gedanke vom Kanon der idealen Schönheit menschlicher Gestalt, den die Antike noch kannte, der aber im christlichen Mittelalter verloren gegangen sei. Dürer glaubte dieses Ideal aus einfachen geometrischen Grundformen wie Kreis, Dreieck oder Quadrat wiederbeleben zu können.

HAB: M: Nb 4° Sammelbd. 1 (1)
HAB: A: 82 .5 Quod. 2° (2)
HAB: A: 29.9 Geom. 2°